Montenegro - In den Durmitor

Der leichteste Zugang zum Durmitor Nationalpark befindet sich in der Nähe von Zabljak. Dort kann man sowohl parken als auch für die Nacht stehen bleiben um zum Crno Jezero zu gelangen. Der Weg zum See ist geteert und gut zu gehen. Auch wenn der See wieder einmal wahnsinnig schön war, so waren wir dort auch nicht alleine unterwegs. Die große Wanderung vom Vortag (Artikel) lag uns noch etwas in den Füßen und so machten wir an diesem Tag nur eine kleinere Wanderung um den See.

Am Fuße des Bobotov Kok, dem höchsten Berg Montenegros gelegen ist der Crno Jezero ein super Ausgangspunkt für weitere Wanderungen in die Berge hinein. Natürlich wollten wir die kommenden Tage auch den Bobotov Kok erwandern, da es aber deutlich günstiger ist im Nationalpark zu campen, als am See planten wir unseren Marsch von der anderen Seite des Berges. 

Campen im Durmitor

Wir fuhren über den Prevoj Sedlo Pass, welcher sich durch die Berge in den Durmitor schlängelt. An diesem Pass befindet sich auch eine große Wiese, auf der man Campen darf. Diese sollte unser Ausgangsort zum Wandern sein. Zunächst wunderten wir uns, wo man bezahlen könne, allerdings kam am nächsten Morgen noch jemand zum abkassieren vorbei. 

Die Campingwiese ist absolut ruhig, aber auch sehr ungeschützt und windig. So war es für uns eine Herausforderung draußen zu kochen. Da wir uns aber auf einen gemütlichen Abend am Feuer gefreut hatten, kämpften wir gegen den Wind an. An den Hängen fanden wir genug Steine um eine Feuerstätte aufzubauen. 

Wir befanden uns dort bereits in einigen Metern Höhe, weshalb dort kein Feuerholz zu finden wäre. Zum Glück hatten wir selber noch welches dabei, mussten aber auch feststellen, dass vor uns schon andere die Holzbänke von der Campingwiese verbrannt hatten. Diese unnötige Zerstörung stimmt einen pessimistisch, dass es die kommenden Jahre weiter möglich sein wird im Nationalpark so einfach für die Nacht zu stehen. Nachdem wir einen großen Feuertopf gekocht und verdrückt hatten ging es früh zu Bett um Kraft für die 2522m des Bobotov Kuk zu sammeln.

Wandern auf den Bobotov Kuk

Wir standen früh auf um den Berg in Angriff zu nehmen. Unsere Morgenroutine einen schwarzen Tee (Fabian) und einen Kaffe (Kira) im Bett zu trinken durfte natürlich trotzdem nicht wegfallen. Da die Temperaturen im Oktober auf dieser Höhe nachts schon niedriger waren, waren die warmen Getränke umso wichtiger. Nachdem wir uns also aufgewärmt hatten ging es von der Wiese aus los. Anfangs führte der Weg noch relativ flach in Richtung Gipfel.

Der Wanderweg ist wieder einmal sehr gut gekennzeichnet gewesen. Allein deshalb empfehlen wir den Durmitor allen die gerne wandern. Ein paar Kilometer hinter uns gelassen kam der eigentliche Anstieg. Von nun an ging es die felsigeren Hänge steiler bergauf.

Dennoch war der Weg bis einige Meter unterhalb des Gipfels erklimmbar. Die finalen Meter haben es aber noch einmal in sich. Mit Unterstützung von verankerten Ketten muss man sich die Felsen hinaufziehen. Da es für uns die goldene Regel gibt, dass wir beide nicht mehr weitergehen, sobald es einem unangenehm wird liessen wir von den letzten 10 Metern ab, als es Fabian unwohl wurde. Wir genossen also den Ausblick von knapp unterhalb des absoluten Gipfels. 

Die folgenden Tage haben wir den Durmitor und Montenegro ruhig ausklingen lassen. Wir werden uns noch lange an die Schönheit der Natur und die Gastfreundschaft  Montenegros zurück erinnern. Die Mischung aus Abenteuer und solider Infrastruktur, wie z.B. die gute Beschilderung von Wanderwegen war sehr nach unserem Geschmack.

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