Nachdem wir bereits so positive Erfahrungen im Biogradska Gora (Artikel) gemacht haben beschlossen wir, Montenegro ausführlicher zu genießen statt nach Albanien weiterzufahren. Da wir nun schon fast 2 Wochen auf Reise waren und immer auf Achse, stand außerdem Mal ein Putztag, sowie ein Ruhetag an.
Von Mojkova Richtung Brücke Durdevica
Der Weg ist eine kleine Empfehlung für alle die gerne Auto fahren und einzigartige Strecken mögen, da man in in die Ausläufer der Tara Schlucht hinein fährt. Immer wieder führen schmale, durch den Fels gehauene Tunnel durch die Felsen von deren Decken das Wasser tropft. Beleuchtung sucht man in diesen Tunneln natürlich vergeblich. Zum Glück kam uns selten ein Auto entgegen. Trotzdem war Stehenbleiben und ein Foto vom atemberaubenden Canyon machen für uns keine Option, denn die Straße ist schmal und daneben geht es steil hoch oder steil hinab.
Bei uns war es bereits später Nachmittag und es wurde früh dunkel. Deshalb entschieden wir uns unseren Ruhetage direkt an einem der ersten Camps in der Schlucht einzulegen. Wir hielten beim familengeführten Camp Eko-Oaza-Teaeine. Uns wurden Kekse und Tee zum WiFi auf der Veranda angeboten, während man selbst wenige Meter weiter seine Kuh auf der Wiese melkte. Als wir uns wieder losmachten schenkte man uns noch ein Körbchen frisch gebackener Krapfen. Diese Freundlichkeit haben wir nun wiederholt in Montenegro erlebt, wohl gemerkt ohne dass man auf irgendeine Art und Weise einem etwas zusätzlich verkaufen würde oder anderweitig erwartend bzw. aufdringlich wurde.
Die Camping-Wiese war groß, die sanitären Anlagen gut und wir die Einzigen Camper. Nachdem wir ausführlich unsere Kabine Grund gesäubert hatten und einen weiteren schönen Tag einfach Mal mit nichts tuen (herumliegen und zwischendurch Grillen) verbracht hatten, ging die Reise durch die Schlucht weiter. Dort kommt man unweigerlich auch an der Brücke Durdevica vorbei. Wenn man den meisten Reiseführern Glauben schenkt, so ist die Brücke ein Muss auf jeder Montenegro-Reise. Dem können wir nicht so ganz zustimmen, auch wenn man von ihr aus nochmals die Tiefe der Schlucht gut sehen kann. Mit über 1300 Metern Tiefe beeindruckt die Tara immer wieder und zählt so zu einem der längsten und tiefsten Canyons der Welt. Die Brücke selber ist allerdings eher ein touristisch ausgelegter Fleck, der natürlich hübsch gelegen ist, uns aber darüber hinaus nicht besonders begeistern konnte.
Zabbljak und der erste Durmitor Eindruck
Da wir unsere Essensvorräte wieder auffrischen wollten peilten wir Zabbljak an. Dort findet man alles, was man benötigt. Neben dem Supermarkt deckten wir uns insbesondere bei einem kleinen Bäcker in einer Gasse ein. Neben etwas süßerem Gebäck und Pizza gönnten wir uns insbesondere Burek. Diese gefüllten Blätterteigtaschen sind regional typisch, preiswert und da es diese mit verschiedensten Füllungen gibt auch abwechslungsreich.
Die Aussichtsplattform Curevac liegt etwa 45 Minuten Fahrzeit von Zabbljak entfernt und wir wollten uns noch einmal die Füße vertreten. Man konnte dort gut parken und der etwa 2km lange Fußweg zur Plattform war leicht zu finden.
Die Aussicht lohnt sich und da uns der Canyon so beeindruckte wollten wir direkt weiter zur nächsten Plattform. Wir fuhren deshalb zum Viewpoint Cara Canyon. Dieser ist eher eine kleine Haltebucht an der Straße und auch wenn der Canyon natürlich immer beeindruckend ist, so war dieser Aussichtspunkt nicht so besonders. Allerdings bereuten wir die Fahrt dorthin nicht, denn unterwegs fanden wir am Straßenrand einen Platz zum Stehen für die Nacht (zwischen Zabbljak und Viewpoint) und einige beschilderte Wanderwege.
Rundwanderung am Jablan Jezero
Nachdem wir schon einige Eindrücke von der Natur bekommen haben, wollten wir nun auch richtig hinein. Wir entschieden uns für eine längere Rundwanderung, welche zunächst zum Jablan Jezero, dann den Crvena Greda hinauf, zuletzt Richtung Viewpoint Cara Canyon, dann zurück zum Startpunkt führte.
Der Jablan Jezero ist ein kleiner Bergsee, den man von der Straße aus recht schnell erreicht. Der weitere Wanderweg war größtenteils gut begehbar, nur passagenweiße war der Weg etwas zugewachsen oder steil.
Uns gefiel die Wanderung richtig gut und obwohl die Beschilderung schon von der Hauptstraße aus zu sehen war begegneten wir nur einmal einer anderen Wandergruppe.
Besonders blieben uns zudem die großen Vögel in Erinnerung, welche an den Felswänden brüteten und immer wieder in den Sturzflug gingen. Natürlich wollten wir noch mehr sehen und weitere Ecken erwandern. Dafür ging es nun richtig in den Nationalpark Durmitor hinein. Wie es uns dort gefallen hat könnt ihr im nächsten Artikel nachlesen.