Argentinien>Neuquen
Wie bereits in vorherigen Reiseberichten erwähnt fahren wir trotz unserer gewählten Reiseart nicht am liebsten Auto. An manchen Tagen starten wir die Fahrt sogar damit, dass jeder von uns beiden mit schlechten Ausreden versucht nicht als erster fahren zu müssen, da der zweite Fahrer irgendwie häufiger eine kürzere Reststrecke über hat. Fahren ist für uns doch primär Mittel zum Zweck und soll uns voranbringen, bis wir wieder aussteigen und uns bewegen. An manchen Tagen ist es aber anders und irgendwann spielt es eigentlich keine Rolle mehr wer fährt. Größer ist die Faszination, da die Strecke traumhafte Ausblicke und Abenteuer bietet. Die Ruta 46, sowie die Ruta 23 fallen in diese Kategorie.
RP 46
Wir starteten am Laguna Blanca nach unserer Wanderung. Wir waren schon gespannt auf die Fahrt, denn ein Blick auf die Höhenmeter in der Karte versprach, dass es nun in die Ausläufer der Anden gehen sollte. So schlängelte sich die Ruta Provincial 46 (kurz RP46) auch bald langsam die Berge hinauf und es dauerte nicht allzu lange bis wir zum ersten Mal anhielten um kurz den Ausblick zu genießen. Wir begegneten selten Autos und die Straße war breit genug um am Straßenrand zu parken. Kleine Gebirgsbäche bahnten sich ihren Weg durch die Gebirgshänge und schienen im September auf Grund des schmelzenden Schnees sehr gut befüllt zu sein. Kurz vor dem höchsten Punkt des zu fahrenden Passes füllten wir an einem der Bäche unsere Brauchwasserkanister mit kristallklarem Wasser auf.
RP23
Die RP46 führt direkt in die RP23 auf welche wir erstmal Richtung Norden und somit nach Aluminé einschlugen. Die breiten Bäche wurden nur durch einen reißenden Fluss ersetzt, welcher nicht minder schön war. Auch hier konnten wir immer wieder problemlos in Haltebuchten stehen bleiben. Eine dieser Buchten sollte unser Schlafplatz für die Nacht werden. Wir setzen uns noch an das Ufers des Flusses und bewunderten die Landschaft sowie die Strömung des Flusses.
Aluminé
In Aluminé angekommen suchten wir erstmal die Touristeninformation auf. Aluminé selber bietet einige Aktivitäten wie Rafting, wir wollten uns aber nach Wanderungen erkundigen. Man half uns dort sehr freundlich weiter, auch wenn teilweise wieder Hände, Füße, sowie Internet notwendig waren, da unser spanisch immernoch zu schlecht war. Zumindest führte dies dazu dass man uns das Passwort für das bessere WLAN gab und wir nutzten es auch gleich um neben Podcasts uns auch noch weitere Spanisch-Apps herunterzuladen. Wir mussten dringend unsere Spanisch-Skills verbessern, konnte auf unserer bisherigen Südamerika-Tour doch wirklich niemand Englisch.
Wir brachen zur Wanderung auf, welche am Eingang des Cerro Quilque Lil startet. Es gibt zwei Routen, eine auf dem Plateau des Berges und eine entlang des Berges. Wir entschieden uns für die höher gelegene. Diese war etwas kürzer und zunächst steiler und versprach insbesondere die besseren Aussichten. Tatsächlich führte uns diese Wanderung wirklich einmal um das gesamte Plateau des Berges und so bekamen wir jede Himmelsrichtung einmal zu sehen. Die Wanderung war alles in allem lohnenswert.
Für uns sollte es weiter Richtung Lanin Nationalpark gehen. Hierfür folgten wir erstmal wieder ein gutes Stück der RP23 Richtung Süden, welche längere Zeit traumhaft blieb.