Argentinien>Buenos Aires
Wir hatten wenig Vorstellungen was uns in Buenos Aires erwarten würde. Wir hatten viel bezüglich unseres Autos überlegt und geplant, Buenos Aires ist in den Planungen etwas außer Acht gelassen worden. Umso aufregender war es deshalb vor Ort. Wir sind sehr viel zu Fuß durch die Stadt. Die Google Maps Zeitachse zeigt uns für die drei Tage 45 gelaufene Kilometer an. Gelaufen sind wir primär durch Palermo, Recoleta, San Telmo und la Boca.
Zunächst ging es mit dem Bus vom Flughafen zum Plaza de Mayo, welcher der zentrale Platz in Buenos Aires ist (Mehr über unsere Ankunft und Tips hier).
Da wir dort frühs angekommen sind merkten wir schnell, in Buenos Aires startet man später in den Tag. Die Läden öffneten alle erst um 10:00 Uhr und so wirkte die Stadt bis dahin verschlafen. Von dort starteten wir unseren ersten Fußmarsch ins Stadtviertel Palermo in welchem unsere Unterkunft in der Nähe des Plaza Inmigrantes de Armenia lag.
Auf dem Weg begann die Stadt rasch aufzuwachen und zu leben.
Palermo
Palermo wirkte auf uns wie ein insgesamt recht belebtes Viertel. Wir entdeckten hier nicht die besonderen Sehenswürdigkeiten, aber man fühlt sich in Mitten des Lebens der Stadt. So findet man überall Läden, Cafés, Restaurants oder Backstuben. Für uns war es ein solides Viertel für unsere Unterkunft, da wir uns hier, wie aber auch in den meisten restlichen Vierteln der Stadt, sehr sicher gefühlt haben. Wer abends gerne ausgehen möchte ist hier auch gut aufgehoben.
Wir konzentrierten uns aber erstmal mehr auf Sightseeing und so planten wir in der Unterkunft die nächsten Tage. Abends gingen wir noch Pizza essen, was insbesondere Dank des vorteilhaften Wechselkurses sehr günstig war. Zu zweit im Restaurant Essen gehen für 12€, das kann man Mal machen. Beim Essen einkaufen stellten wir hingegen schnell fest, dass unsere geliebten Haferflocken für unser Frühstück im Gegensatz zu allem anderen eher schwer zu finden waren und wenn doch teuer waren. Hervorragend sind hingegen die in vielen Variationen zu findenden Empanadas, die wir uns gerne zum Abendessen gönnten.
San Telmo
Gut ausgeschlafen und mit frischer Energie machten wir uns am nächsten Morgen zu unserem ersten richtigen Sightseeing Tag auf. Wir liefen erstmal einiges was wir am Vortag gelaufen waren umgekehrt wieder zurück in Richtung Plaza de Mayo. Wir nahmen uns etwas Zeit den Platz auf uns wirken zu lassen, bevor es weiter ins Herzen San telmos ging.
San Telmo ist, etwas touristischer, was sich an den vielen Läden zeigt, die "Dulche de Leche", das ist eine in Argentinien gerne gegessene Karamellcreme, verkaufen. Trotz dieser touristischen Prägung hat San Telmo noch seinen Charme. Das Viertel wirkt durch seine kleineren Kolonialstil Häuser gegenüber einigen anderen Vierteln niedlicher und doch lebendig. An kaum einem Ort zeigt sich das mehr als im zentral gelegenen Mercado de San Telmo. Die Markthalle ist gefüllt mit kleinen Marktläden zwischen deren engen Gassen sich die Menschen schlängeln.
La Boca
Noch niedlicher erscheint nur noch das Zentrum von La Boca. Bekannt für seine bunten Häuser versprüht es einen ganz besonderen Charme. Man darf aber auch nicht allzuviel erwarten. Verlässt man den doch eher kleinen zentralen Platz, so finden sich die bunten Häuser nur noch selten vor oder befinden sich in einem schlechten Zustand.
La Boca ist im Kern ein Arbeiterviertel. Interessant ist es allemal zur Mittagszeit durch die Straßen zu streichen, aber nicht alles sieht wie auf den Bildern aus, die man zumeist im Internet findet.
Marktviertel
Auf der Suche nach einem Versicherungsbüro um eine Südamerika-Versicherung für unser Auto abzuschließen streiften wir suchend durch die Stadt. Die eigentlich angepeilten Versicherungsbüros waren entweder geschlossen oder nicht dort aufzufinden, wo sie laut Internet sein sollten. Auf der Suche verschlug es uns auf der Avenida Corrientes in die Straßen zwischen der Avenida Pueyrredon und Pasteuer. Wir waren sehr überrascht von der Menge an Straßenverkäufern und Mini-Läden, die so ziemlich jeden Krimskrams an den Mann zu bringen versuchten. Uns machte es Spaß dort durchzuschländern. Und da wir sowieso noch auf der Suche nach einem Reise-Adapter für die Steckdose waren, besuchten wir den ein oder anderen Laden. Fündig wurden wir bei einem kleinen Tisch eines Straßenverkäufers. Zwar sah der Adapter schon etwas gebraucht aus, war für 500 Pesos aber günstig und funktioniert bis heute astrein. Beim Weiterschländern veränderten sich die Waren der Stände und Läden und es ging nahtlos in einen Stoffmarkt über. Wir brauchten zwar keine Stoffe, waren aber auch hier fasziniert von der Fülle des Angebots. Das Viertel ist für uns zu einem kleinen Geheimtipp Buenos Aires geworden.
Friedhof Cementerio de la Ricoleta
Der Friedhof Cementerio de la Ricoleta hingegen ist das Gegenteil eines Geheimtipps, aber mit das beeindruckendste und lohnenswerteste in Buenos Aires. Wir besuchten den Friedhof am letzten Tag unseres Stadttripps, hatten wir vorher doch schon einiges online dazu gelesen. Die großen Cryptas und Gräber, die nicht selten die Größe so manches Tiny Houses haben beeindrucken je für sich, aber auch in der Menge. Wir streiften über eine Stunde durch den Friedhof bis wir für uns genug gesehen hatten, waren aber weit davon entfernt alle Gräber einmal betrachtet zu haben. Den Eintritt, den wir hier zwar zahlen mussten, war uns der Besuch auch rückwirkend wert.