Bericht - Panamericana Laguna Tunas Grandes

Argentinien>Provinz Buenos Aires

 

Wir starteten unser Reise von Montevideo aus. Über den Ort Colonia del Sacramento, in welchem wir kurz unseren zukünftigen Unterstellplatz für nach der Reise besuchten, ging es bei Fray Bentos über die Grenze. Ursprünglich hatten wir geplant unsere Reise im Oktober zu starten. Nun wurde es doch früher und so waren wir Mitte September unterwegs. Wir hatten schon vor der Reise oft gehört, dass es in diesen Monaten noch so gar keinen Sinn machen würde sich Richtung Süden aufzumachen. Es sei viel zu kalt und da es auf der Fahrt Richtung Patagonien und Feuerland nichts zu sehen gäbe, würden wir eine lange triste Fahrt vor uns haben, um im Kalten anzukommen. Dies erzählte man uns auch vor Ort. Trotzdem entschieden wir uns nicht dafür unsere Reise umzuplanen, denn wir hatten nicht vor stumpf bis Süden durchzufahren. Dass es in diesem riesigen Land unterwegs so gar nichts zu sehen gäbe konnten wir uns nicht vorstellen. Und außerdem wollen wir das Land kennen lernen und nicht nur von Highlight zu Highlight rasen. Wenn die Menschen in einem riesigen Nichts leben sollten, dann wäre es so und wir wollen sehen wie die Menschen dort leben. Zeit haben wir eingeplant und diese Zeit wollten wir uns auch nehmen.

Laguna Tunas Grandes

Nachdem wir uns im Carrefour, ein riesiger Supermarkt direkt nach der Grenze in Gualeguaychu eingedeckt hatten übernachteten wir erstmal auf einem Rasthof. Die Campingplätze in Gualeguaychu waren leider zu dieser Jahreszeit alle überflutet und so blieb uns nur die Nacht auf dem Rasthof. Tatsächlich war es dort aber überraschend angenehm zu nächtigen. Wir brauchten zu Beginn der Reise nicht direkt einen Platz zum Duschen, Klo entleeren (wobei wir bei unserem biologischen Klo sowieso wenig Probleme haben) oder andere Annehmlichkeiten. So bot der Rasthof einen sicheren Stellplatz und Sanitäre Anlagen, welche wir mitnutzen konnten.

Reisebericht Panamericana Stellplaty Rasthof

Unserem Plan folgend nicht Richtung Süden durchzubrettern peilten wir als erstes Lago Tunas Grandes, in der Provinz Buenos Aires an. Wir hatten diesen See auf IOverlander entdeckt und dort wurden uns einige Flamingos versprochen. Zunächst sah es aber so gar nicht nach Flamingos aus. Die anderen auf der Karte eingezeichneten Seen an denen wir vorbeikamen waren alle leere Salzpfannen. Ein interessanter Anblick, kennt man von zu Hause doch keine Seen die nur je nach Jahreszeit befüllt sind. Aber ein bisschen mehr hatten wir uns erwünscht. Nichts desto trotz fuhren wir zum angepeilten See und auch wenn dieser eindeutig weniger Wasser trug als zu anderen Jahreszeiten, so bot uns der Anblick eines großen Sees dessen anderes Ufer man nicht sehen konnte. Und noch besser, sich einfach irgendwo für eine Nacht hinzustellen schien überhaupt kein Problem darzustellen. Wir hatten also unseren ersten richtigen Campingspot gefunden. Ein abendlicher Spaziergang entlang des Seeufers war noch geplant, bevor wir schlafen gehen wollten. Wir packten unser Fernglas ein und liefen los. Wir waren nicht weit gekommen, als wir voller Freude fünf Flamingos im Wasser erspähten. Viel mehr hatten wir uns am ersten Tag gar nicht erhofft und da wir vereinzelt auch noch ein paar andere große Vogelarten wie Reiher erspähten waren wir bereits absolut glücklich. Lange hatten wir vor der Reise diskutiert ob ein richtig gutes, aber auch teures Fernglas noch in unserem Budget wäre. Letztendlich hatten wir uns dafür entschieden und wurden bereits jetzt jedem empfehlen: versucht es euch irgendwie zu ermöglichen ein gutes Fernglas dabei zu haben.

Reisebericht Panamericana Laguna Tunas Grandes

Zudem entschieden wir direkt, dass wir uns beim nächsten WiFi Mal eine vernünftige Vogelbestimmungsapp downloaden müssen. Zu groß war die Vielfalt der Vogelarten, die wir vorfanden. Und dabei hatten wir an jenem Abend nur einen Bruchteil der Vögel gesehen. Denn nachdem wir eine erholsame Nacht verbracht hatten, machten wir uns frühs direkt nochmal auf den See und die Vogelwelt zu erkunden. Der vom See kommende Wind war sehr kalt und so packten wir uns dick ein und machten uns mit einer Tasse Tee los. Der Morgen sollte uns noch viel mehr Vögel bieten und insbesondere die Flamingos standen in scharen im tiefen Wasser. Wir waren happy.

Unser erster Stopp bleibt uns dank seiner vielen Vögel in Erinnerung. Kein absolutes Highlight, aber allen die sich mit einem guten Fernglas ausgestattet gerne auf Vogelerkundung begeben legen wir den Ort gerne ans Herz. Über unseren nächsten Stopp, ein Lost Place in Argentinien, könnt ihr hier weiterlesen.

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