Argentinien>La Pampa
Wir ließen uns von unseren Erfahrungen im Tornquist Nationalpark nicht runterziehen und entschieden den nächsten Versuch Wanderwege zu finden im Nationalpark Lihué Calel zu wagen. Die Website des Nationalparks versprach zumindest diesbezüglich etwas mehr. Da unser Spanisch aber noch mehr schlecht als recht ist konnten wir ansonsten noch nicht soviel mehr in Erfahrung bringen.
Im Park angekommen erwartete uns ein komplett leerer Campingplatz. Nachdem wir suchend um das Empfangshaus gelaufen waren näherte sich aus der Ferne ein Ranger. Freundlich, mit ein paar Brocken Englisch und vorallem mit Händen und Füßen erklärte er uns wo wir stehen könnten, dass wir die Waschräume nutzen können, die Dusche aber nur kaltes Wasser biete und wie wir das Formular auszufüllen haben, um wandern gehen zu dürfen. Das Formular diente dem Zweck zu wissen welche Pfad wir gehen möchten. So könnte man uns finden sollten wir bis 19 Uhr nicht zurück sein. Denn in dem Park gibt es neben Wildkatzen, Guanakos, Vizcachas, Maras und einigen anderen Tieren auch Pumas und Schlangen. Flieht der Puma noch bei einer Begegnung, zumindest wenn man ihn anschreit und nicht den Rücken anbietet, so sind vorallem die Schlangen von medizinischer Relevanz.
Wir erfreuten uns erstmal an dem tollen Campingplatz, welcher wie der gesamte Nationalpark kostenlos war und planten unsere Wanderung für den nächsten Morgen. Abends beobachteten wir zum ersten Mal die Vizkachas, welche auf dem Campingplatz ihre Höhlen haben. Pünktlich kurz nach Sonnenuntergang kamen sie heraus und verschwanden schnell in den niedrigen Gräsern und Hecken, so dass das Schauspiel nur wenige Minuten dauert.
Wanderung durch den Lihué Calel
Am nächsten Morgen machten wir uns los auf die Wanderung. Der Weg führt zunächst steil den felsigen Berg hinauf. Dank der guten Beschilderung fanden wir ohne Probleme den Weg. Je weiter wir Richtung Gipfel kamen, umso kräftiger wehte der Wind und wir verstanden warum auch diesbezüglich uns der Ranger noch gewarnt hatte.
Für die Aussicht waren es die Mühen des Anstiegs definitiv wert. Und als wir uns wieder auf den Abstieg machten erspähten wir die ersten Guanakos, von welchen wir im Laufe der Wanderung noch Weitere sehen sollten.
Der letzte Abstecher der Wanderung läuft durch das Tal, entlang eines Baches und führt am Ende zu einem Stein, an welchem sich alte Felsmalereien befinden. Auch dort unten war die Landschaft absolut faszinierend. Gerade dort sollen in den Gräsern aber auch die Schlangen lauern, von welchen wir aber glücklicherweise keine zu Gesicht bekamen. Nur ein Gürteltier flitzte uns einmal über den Weg.
Erholung und Game Drive
Am Camp wieder angekommen ruhten wir uns zufrieden von der schönen Wanderung aus. Da wir das Gefühl hatten uns dort richtig erholen zu können, blieben wir noch zwei ganze Nächte. Den ersten Tag nutzten wir einfach Mal dafür gar nichts zu tun außer unsere Wäsche zu waschen. Der weitläufige Campingplatz blieb überwiegend leer, lediglich mehrere Schulklassen kamen kurz für einen Tagesbesuch vorbei und eine Kanadische Familie blieb für eine Nacht. Am letzten Tag fuhren wir mit unserem Auto die Route durch den Park, welche zwar auch zu Fuß gehbar ist, insbesondere aber zum fahren gedacht ist. Wir erspähten noch einige Guanakos und zwei Große Maras, die vor unserem Auto über die Schotterpiste rannten. Auch diese Strecke hat uns sehr gefallen.
Wir verließen den Park, machten uns Richtung Neuquen auf und können Lihué Calel nun jedem bedenkenlos ans Herz legen zu besuchen.