Argentinien>Provinz Buenos Aires
Nicht weit von Villa Epecuen entfernt liegt der Tornquist Nationalpark. Wir hatten bisher richtig Glück mit dem Wetter. Bei 20 Grad und wolkenfreiem Himmel zu Ende September bekamen wir richtig Lust nun auch richtig wandern zu gehen. Der nur 1,5 Stunden entfernte Tornquist Nationalpark versprach mit seinen moderaten Bergen ein perfekter Einstieg zum Wandern zu werden.
Wir recherchierten online und stießen auf unterschiedliche Informationen. Von kostenlosen Wanderwegen, privaten kostenpflichtigen Wanderwegen, sowie kostenpflichtigen Wanderwegen die man nur mit Guide begehen darf war alles dabei. Kostenpflichtige Wanderungen sehen wir nicht grundsätzlich als schlecht an, aber kommt es darauf an weshalb wir Geld bezahlen müssen. Insbesondere bei Nationalparks zahlen wir gerne Geld, dient es doch meist dem Erhalt der Natur. Für uns schieden aber die privaten kostenpflichtigen Wanderungen erstmal aus und so hofften wir primär etwas kostenloses zu finden.
Del Casuhati und Villa Ventana
Die Strecke in den Nationalpark führt einen unweigerlich am Aussichtspunkt Del Casuhati vorbei. Auch wir hielten an dem Parkplatz von dem es ca. 1km bergauf zum Aussichtspunkt ging. Wir waren überrascht, denn der Parkplatz war komplett voll. Die Argentinier saßen aber überwiegend Mate-trinkend neben ihren Autos und genossen entspannt den Tag und die Aussicht von dort. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt hatten wir das Gefühl dass die Argentinier, die den Weg nach oben machten stark am schnaufen waren und mit dem Berg kämpften. Es erschlich uns das erste Mal das Gefühl, dass im Tornquist Nationalpark zwar viele Einheimische Urlaub machten, unter diesen es die Wanderer aber eher weniger dorthin zog.
Der Ausblick war sehr schön, da es aber nicht noch mehr zu erlaufen gab, machten wir uns auf Richtung Villa Ventana.
Wir hatten die Hoffnung, dass wir auf dem Weg dorthin entweder Schilder für Wanderwege fanden oder spätestens in Villa Ventana in der Touristeninformation nach Wanderwegen fragen könnten. Beides sollte ein Reinfall werden. Unterwegs fanden wir jede Menge Schilder, diese gehörten aber alle zu Farmen, welche die besagten kostenpflichtigen Wanderwege über ihr Land anboten. Und auch in der Touristeninformation zeigte man uns eine Karte und beschrieb einen Weg durch den Ort, an welchem wir tolle Shops und Restaurants fänden. Wanderwege waren Fehlanzeige. Wir durchforsteten nochmals das Internet. Die uns bekannten Wanderapps komoot und All-Train halfen auch nicht wirklich großartig weiter. Lediglich letztere lieferte eine kleinen kurzen Wanderpfad. Wir nahmen was wir bekommen konnten und fuhren nach Sierra de la Ventana um den kurzen Wanderweg, der von dort starten sollte zu begehen.
Sierra de la Ventana
Dort besuchten wir nochmals die Touristeninformation, aber Informationen über andere Wanderwege bekamen wir nicht. Der Ort war jedoch voller Touristen und so verstärkte sich unser Verdacht, dass man wohl nicht zum Wandern in den Tornquist Nationalpark reist. Aber so wirklich andere Aktivitäten jenseits von Spielplätzen und Shops waren auch nicht ersichtlich.
Wir machten uns jedenfalls los und so führte uns der Weg zunächst zum Aussichtspunkt Cerro Ceferino dort etwas den Berg entlang und dann tiefer in die Landschaft.
So war zumindest die Wegbeschreibung auf All-Train. Nur fand sich nach dem Weg entlang des Berges kein Wanderpfad wieder. Wir liefen herum, in die Landschaft hinein, immer Ausschau haltend nach einem markierten Pfad. Leider Fehlanzeige, obwohl wir laut GPS genau auf dem Weg standen. So machten wir eine ordentliche Zickzack Route durch das trotzdem gut begehbare Gelände, bis wir wieder umkehrten. Alles in allem hatten wir durchaus schöne Ausblicke, 7km Strecke hinter uns und das Wissen: Tornquist Nationalpark und Wandern, das scheint nicht der richtige Ort zu sein.
Wir starteten einen weiteren Anlauf im Nationalpark Lihué Calel. Wie es uns dort gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.