Bericht - Panamericana Villa Epecuen

Argentinien>Provinz Buenos Aires

 

Auch wenn wir unsere Reiseart aufs Autofahren ausgelegt haben, so Fahren wir beide tatsächlich nicht gerne Auto. Das hat für uns zwei Effekte: wir suchen nach möglichst vielen Outdoor-Aktivitäten, insbesondere Wandern, und wir suchen meist nach dem nächsten Ziel in einem Radius von 3 Stunden Fahrt. Letzteres hat uns nach Epecuen geführt. Wir hatten schon entschieden, dass wir dort hinfahren und uns erst auf der Fahrt nochmal tiefgehender damit befasst, was uns eigentlich erwartet. Als wir die spannende Geschichte über diesen Ort gelesen haben waren wir so richtig interessiert und deshalb erstmal auch an dieser Stelle eine kurze Einordnung des Ortes.

 

Geschichte des Ortes Villa Epecuen 

Villa Epecuen war einst ein Ort, der an der Laguna de Epecuen gebaut war. Dieser See hatte zur damaligen Zeit den weltweit zweithöchsten Salzgehalt nach dem toten Meer. Das Wasser eignete sich optimal für Thermalbäder und so entwickelte sich dort der Tourismus. Insbesondere zu Zeiten des zweiten Weltkrieges erhielt der Ort einen weiteren starken Aufschwung. Der Ort war allerdings sehr nah am See gebaut und lebte natürlich von dessen Nähe. Als der See langsam über die Jahre verdunstete und kleiner wurde entschied man sich Kanäle zu bauen und den Pegel des Sees wieder ansteigen zu lassen und näher an Villa Epecuen zu bringen. Das hatte zunächst lediglich zur Folge, dass der Salzgehalt des Sees zu sanken begann, die Touristen kamen aber dennoch. Als 1985 es aber wieder stark regnete und der See sowie die Kanäle vollliefen brachen die Dämme und die Ortschaft wurde komplett überflutet. Erst seit ein paar Jahren weicht das Wasser wieder zurück und gibt die Ortschaft wieder frei. Man mag es grausame Ironie nennen, dass dies wieder vereinzelt Touristen anzieht. 

Villa Epecuen

Wir fuhren also vom Lago Tunas Grandes Richtung Epecuen. Das erste Mal auf unser bisher noch kurzen Argentinien-Reise führte uns das Navi über ungeteerte Straßen durch eine flache weitläufige Steppe. Unterwegs bekamen wir Nandus zu sehen. Diese großen Lauffvögel, welche wir auf Grund der Größe zuerst für Sträuße hielten, erspähten wir aber meist aus der Distanz, machten sie doch das was ihr Name verrät: sie liefen schnell weg sobald man in ihre Nähe kam. In Villa Epecuen angekommen parkten wir an dem kleinen Parkplatz vor dem Haupteingang. Wir bezahlten natürlich bereitwillig den Eintritt von je nach Umrechnungskurs maximal 1€ pro Person. Das Gelände ist sehr weitläufig, umfasst es doch eine komplette Ortschaft und ist nur bedingt umzäunt. 
Folgt man der wieder freigelegten Hauptstraße in den Ort so gelangt man schnell an das Ufer des ehemaligen Badeortes. Einige der ehemaligen Hotels sind mit Erklärungstafeln versehen, teilweise auch auf Englisch. Der Anblick der zerfallenen Häuser ist faszinierend, wenn auch nachdenklich stimmend. 

 

Villa Epecuen Hotelruine
Aber nicht nur die Häuser, sondern auch die Bäume bieten ein einzigartiges Bild. Komplett von einer salzigen Schicht überzogen sehen viele fast unwirklich aus. Nicht überall hat sich das Wasser schon komplett zurückgezogen. Die zwischen den Ruinen im Wasser stehenden Flamingos verstärkten das Gefühl, dass man sich hier an einem besonderen Ort befindet.
Villa Epecuen Ruinen
Nicht wenige Minuten von Epecuen entfernt befinden sich Strände, an denen man Problemlos laut IOverlander die Nacht verbringen kann. Auch wir verbrachten hier eine ruhige Nacht. 
Villa Epecuen Stellplaty
Unser nächster Stopp führte uns in den Tornquist Nationalpark. Wie es uns dort gefallen hat, könnt ihr hier nachlesen.
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