Argentinien>Chubut
Nach unserem letzten Stopp am Lago Traful wurden wir vom Sturm überrascht. Wir kannten bereits die starken Andenwinde, aber diesmal wackelte unser Auto dermaßen, dass wir entschieden nicht weiterzufahren sondern abzuwarten. Danach ging es endlich auf die Ruta 12 von West nach Ost Richtung Canyon La Buitrera.
Ruta 12
Die Ruta 12 ist wieder einmal eine Schotterpiste, die sich aber solide fahren lässt. Viel mehr als die Straße wird viele der Umweg abschrecken. So begegneten wir auch hier selten anderen Autos oder Touristen. Lediglich Klettebegeisterte schien es auf die Rute zu verschlagen, aber dazu später mehr. Je näher man dem Canyon kommt umso schöner wird die Landschaft. Schon früh erheben sich Felsformationen neben der Straße und bringen ein ins Staunen. Campingspots gibt es hier zu genüge. Während wir in Argentinien sonst häufig erlebt haben, dass alle großen Flächen eingezäunt sind, so waren hier keine Gebiete, die zu großen Farmen gehörten. Man hätte hier einfach überall reinwandern können. Die Erde ist fest und steinig und alles weit einsehbar. Da der Canyon aber offizielle Wege bietet planten wir dies für dort ein.
Piedra Parada
Den Eingang zum eigentlichen Canyon kündigt der große Fels am Naturreservat Piedra Parada an. Mit 200m Höhe scheint er unwirklich in der Landschaft zu stehen. Ein Erklärungsschild verdeutlicht diesen Eindruck. Einst wurde der Stein aus einer Hohlraumkammer eines Vulkans an diese Stelle geschleudert. Ein beeindruckender Anblick, der uns Vorfreude auf das restliche Gebiet machte.
Canyon La Buitrera
Vom Felsen fuhren wir wenige Meter über die Brücke des Fluss Chubut und schon standen wir am Eingang des Canyons. Eine ausgehängte Liste, in welche man sich eintragen muss, kündigte uns den Beginn des Wanderweges in den Canyon an. Zu Beginn trafen wir kurz Kletterer. Der Canyon scheint ein kleines Kletterparadies zu sein. Immer wieder sind Eisen in die Felsen eingebracht, die man meist erst sieht, wenn man kurz davor steht. Wer seine eigene Kletterausrüstung mitgebracht hat, kann sich hier gut austoben.
Auch wenn die Strecke hin und zurück nur 10km sind, so brauchten wir über 2 Stunden. Sehr oft blieben wir stehen und staunten. Der Weg führt wirklich komplett in den Canyon hinein und so bekamen wir einen unglaublichen Eindruck der Höhe der Felswände. Wir versuchten uns an Fotos, aber nur schwer bekamen wir uns und die Dimensionen des Canyons auf ein Bild gebracht.
Der Wanderweg führt die 5km, die man in den Canyon hineinläuft auch genauso wieder zurück. Dies ist in diesem Fall nicht eintönig, sondern führt zu unterschiedlichen spannenden Perspektiven. Den Abstecher zum Canyon würden wir jedem Empfehlen, nicht nur Kletterern.
Canyon-Drive
Auf IOverlander haben wir eine weitere Route in den Canyon hinein gefunden, welche man allerdings mit dem Auto fährt. Bis zu 40km kann man so noch tief in die Landschaft hinein fahren.
Dafür folgt man einfach der Straße weiter, die vorbei am Eingang zum Wanderweg führt. Diese Tour machten wir an nächsten Tag, nachdem uns die Wanderung so begeistert hat. Insbesondere die ersten Kilometer verdeutlichen nochmal die Beeindruckende Landschaft. Immer wieder sieht man spannende Felsformationen, welche hier zudem unterschiedliche Farben annehmen. Wir sahen hier zudem nochmals Nandus und Berg-Viscachas.
Allerdings muss man auch sagen, dass sich die kompletten 40km nicht unbedingt lohnen. Die Hälfte der Strecke hätte uns auch gereicht um einen Eindruck von der Landschaft zu bekommen. Da man die selbe Strecke auch nochmal 1:1 zurück fahren muss ergab sich so für uns auch ein langer Fahrtag, der gerade gegen Ende eher anstrengend wurde. Deshalb würden wir die Fahrt jedem empfehlen, allerdings mit dem Hinweis rechtzeitig zu überlegen wie weit einem die Fahrt hinein in die Landschaft wert ist.