Bericht - südlich der Halbinsel Valdez, No Wal -> No Problem!

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Die Halbinsel Valdés in Argentinien zieht jährlich tausende Besucher an. Insbesondere die Hoffnung Glattwale sehen zu können lockt viele an. Diese kommen zwischen Mai und Dezember in die Bucht. Wir versuchten unse Glück im Oktober. Da die Halbinsel aber Eintritt kostet zog es uns auf die andere Seite der Bucht "Golfo Nuevo". Die theoretische Chance Wale zu sehen ist hier genauso groß. Natürlich stellten wir uns vorher auch die Frage, was man wohl macht wenn man weniger Glück hat und keine Wale zu sehen bekommt und ob das Risiko den Abstecher wert ist.

Anreise und Stellplatzsuche

Puerto Madryn ist ein kleines Städtchen, dass im Inneren der Bucht liegt. Um auf die südliche Seite der Bucht zu kommen mussten wir durch Puerto Madryn hindurch fahren. Vom Auto aus wirkte es wie ein reges Urlaubsstädtchen mit Kaffees und Strandpromenade. Uns hat es aber weniger gereizt und da wir zudem Geschichten von aufgebrochenen Campern gehört haben fuhren wir nur hindurch. Hat man die Ortschaft hinter sich gelassen, führt die Straße an der Meeresküste entlang. Zunächst sind viele Strände noch voll mit Campern gewesen. Aber mit jedem weiteren gefahrenen Metern wurden diese weniger. Oder anders beobachtet: je schlechter der Handyempfang, desto weniger Camper waren da. Plätze zum Stehen gibt es genug und so fanden wir einen netten kleinen Spot, der sonst nur von Fischern genutzt zu werden schien.

Argentinien Golfo Nuevo Bucht Camping

Walsuche

Ob man Wale entdeckt kann man schwer planen. Selbst auf Bootstouren gibt es keine Garantie, nur erhöhte Wahrscheinlichkeiten. Am einen Tag kann das Wasser dementsprechend komplett leer sein, am nächsten voll von Walen. Wir wollten einfach versuchen die Zeit am Meer zu genießen und wenn es oben drauf noch Wale zu sehen gäbe, wäre es natürlich perfekt. Dennoch stellten wir uns beim morgendlichen Strandspaziergang die Frage, wie man überhaupt feststellt ob in der Bucht vor einem ein Wal schwimmt. Wale können bis zu 2 Stunden unter Wasser bleiben. Sollte dieser nicht gerade zufällig auftauchen, würden wir auf der rauhen See niemals merken, dass er sich vor uns befindet. Schnell war die Frage nach den Walen für uns aber auch sekundär. Vorbeischwimmende Seelöwen zogen unser Interesse auf sich und am nächsten Tag sollten wir noch einige mehr zu Gesicht bekommen. 

Walsuche Argentinien Halbinsel Valdez

Seelöwen - Punta Loma

Ein Straßenschild machte uns auf diesen Stopp aufmerksam. Darauf stand groß "Loberia der Punta Loma" sowie eine längere Erklärung auf spanisch. Diese verstanden wir mit unserem schlechten Spanisch nicht so ganz. Unsicher ob das Schild nur ein Parkverbot an der Stelle des Schildes bedeuten sollte oder ob es ein komplettes Betreten verboten bedeutet, entschieden wir uns das Risiko einzugehen. Wir fuhren also hinein und trafen auf eine Rangerin, die uns lediglich anzeigte, dass wir einfach weiter fahren sollten. Am Ende der Straße stiegen wir aus und fanden einen Aussichtspunkt vor. Hier waren Seelöwen soweit das Auge reicht. Auf den Felsen lagen sie in der Sonne und uns wurde klar, dass auch die Seelöwen vom Vortag in diese Richtung geschwommen waren. Insbesondere die Bucht zu linken des Aussichtspunktes war ein faszinierendes Schauspiel. Von oben herab betrachtet man die aktiven Tiere, dessen Laute an den Felswänden wiederhallen und eine beeindruckende Geräuschkulisse verursachen. Insbesondere an der Mähne der größeren Männchen erkannten wir warum sie den Namen "Löwe" tragen. Weitere Erklärungen zu ihrer Lebensweise, wie dass sie in Harems leben erläuterten uns vorhandene Schilder auf dem kurzen Weg zum Auto. 

Seelöwen Argentinien Bucht Golfo Nuevo Punta Loma

Punta Ninfas

Am nächsten Tag machten wir uns auf zur Spitze der Bucht. Eine etwas holprigere Straße führte uns zur Punta Ninfas, an welcher wir unsere erste Nacht nahe des Leuchtturmes verbrachten. Die Küste ist hier deutlich steiler. Schier endlos kann man oben auf den Klippen entlang laufen.

Punta Ninfas Wanderung und Seelöwen

Wir packten in der Hoffnung etwas im Wasser zu erpähen unser Fernglas ein und machten uns los. Der Blick von oben herab auf das Meer ist traumhaft und es dauerte nicht lange bis wir auch ohne Fernglas die ersten Seelöwen erpähten, die auch hier am Strand lagen oder im Wasser schwammen. Zudem bekamen wir große Greifvögel zu sehen, welche an den Felswänden saßen. 

Argentinien Punta Ninfas Vögel

 

Der gesamte Abstecher hat sich für uns definitiv gelohnt, auch wenn wir keine Wale zu Gesicht bekamen. Getoppt wurde der Anblick der vielen Seelöwen nur durch unseren nächsten Stopp am Playa Escondida. Über dieses Highlight könnt ihr hier lesen. 

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