Caviahue - Argentiniens unterschätzter Tourismus Ort

Caviahue ist einer der Orte den wir für Touristen als stark unterschätzt halten. Und das obwohl man in der argentinischen Ortschaft Caviahue sogar Skiverleihe und Skilifte vorfindet. Dies ist abseits von Bariloche, welches gut touristisch besucht ist, eine Seltenheit in Argentinien. Allerdings waren wir im Januar dort und so waren für uns maximal noch Schneereste vorzufinden. Die Skiverleihe und Lifte waren geschlossen. Für uns als sowieso nicht-Skifahrer kein Problem und unsere Woche war auch so gut genug mit Sehenswürdigkeiten gefüllt. Begonnen haben wir am Lago Caviahue.

Lago Caviahue

Die Ortschaft Caviahue liegt am gleichnamigen See. Wer sich eine Abkühlung gegen die warmen Sommertemperaturen im See erhofft, der ist an diesem See aber leider am falschen Ort. Das kleine Dorf, sowie der See liegen nicht unweit des Vulkans Copahue. Die von dort kommenden Bäche Speisen den See. Das Ergebnis ist einer der weltweit wenigen natürlich entstandenen sauren Seen. So erstrahlt dieser insbesondere am Ufer in gelb-orangener Farbe. Kein Badeparadies, aber eine tolle Foto-Kulisse. 

Übrigens: auch wenn die Argentinier dennoch gerne gegen die Hitze in den Zulauf-Bächen baden gehen, sollte dies unterlassen werden. Die Region Caviahue-Copahue steht als Provinzpark unter Schutz. 

Baden ist nicht möglich ist, Campen lässt sich hingegen wieder hervorragend. Dies muss in Argentinien eigentlich nicht extra erwähnt werden, dennoch ist es immer wieder faszinierend wie einfach in Argentinien freie Flächen zum Campen zu finden sind. So befinden sich am östlichen Ufer des Sees ausreichend anfahrbare Flächen für die Nacht. Eine kurze Schotterstraße führte uns von der Hauptstraße ab zu einer ebenen Fläche, an der wir eine sehr ruhige Nacht alleine verbrachten. Für weniger Offroad-fähige Autos oder jene die einfach nicht über den steinigeren Weg fahren wollen gibt es auch näher an der nachts ebenso ruhigen Hauptstraße geteerte Flächen.

Puente de Pieadra

Vom östlichen Ufer ging es für uns als nächstes ans westliche Ufer um den steinernen Bogen Puente de Piedra zu sehen. Der Parkplatz von welchem ein kleiner Pfad entlang des Ufers zum kleinen Naturwunder führt ist von der Hauptstraße aus leicht zu finden. Der Weg ist kurz und leicht zu laufen. Bereits unterwegs beeindrucken viele frei stehende Felsen entlang des Ufers. 

Das Highlight ist aber natürlich der Puente de Piedra. Ein großer Bogen, der unwirklich anmutend am Steilufer des Sees tront. 

Las Cuatros Cascadas del Agrio

Der kleine Wanderweg beginnt am Anfang des Ortes. Wie der spanische Name des kurzen Pfades bereits erahnen lässt: hier trifft man auf etwa 2.5 Kilometer (eine Richtung) neben mehreren kleinen vor allem 4 größere Wasserfälle an. 

Der Weg ist einfach zu gehen und die Kulisse zu Fuße des Vulkans wunderschön. Auch wenn es bei uns extremst heiß war und deshalb auch unsere Bilder stark überbelichtet wurden, so genossen wir die kleine Wanderung sehr.

Las Maquinitas

Unser Ausflug nach Caviahue hatte sich bereits gelohnt. Alleine der See mit seinen Felsformationen, sowie die bisherigen Wasserfälle hatten uns sehr gefallen. Die eigentlichen Highlights standen aber noch aus. Das erste davon ist die Strecke nach Copahue. Der kleine Kurort Copahue liegt nicht weit entfernt etwas nördlicher von Caviahue. Kurort nennt sich die Ortschaft auf Grund der vulkanischen Thermalbäder. Ob man nach Copahue fährt um in dem heißen Schwefelwasser zu baden bleibt jedem selbst überlassen. So stolz Copahue darauf sein darf mit über 2000m Höhe das höchste Thermalbad der Welt zu haben und so gesund es auch sein mag, man muss einfach sagen: die Ortschaft stinkt nach Schwefel. Egal, man sollte trotzdem auf jeden Fall nach Copahue fahren, denn es gilt hier die alte Weisheit: der Weg ist das Ziel! 

Entlang der Straße finden sich alle paar Meter brodelnde Löcher. Die Erde ist hier extremst aktiv. Äußerst beeindruckt verbrachten wir den ganzen Tag entlang der Strecke und konnten uns an den dampfenden Schlammlöchern nicht satt sehen. 

Salto del Agrio

Nach diesem vulkanischen Abenteuer stand nun nochmals ein Wasserfall an, der Salto del Agrio. Der größte Wasserfall bei Caviahue bildet zwischen Basaltwänden, die einst durch Lavaströme entstanden sind eine kleine Lagune. Dessen grüne Farbe lassen den 45 Meter hohen Wasserfall eindrucksvoll erstrahlen. Eine tolle Besonderheit dabei ist dass der Parkplatz sich direkt am Wasserfall befindet und übernachten erlaubt ist. So konnten wir den Wasserfall nicht nur tagsüber sondern auch bei Sonnenaufgang in aller Ruhe genießen.

Fazit

Argentinien hat schon lange unser Herz erobert und Caviahue ist ein perfektes Beispiel wieso: von Felsen, über Gewässer bis hin zu Vulkanen bekommt man extremst viel geboten. Dazu Mal wieder absolut Camper freundlich und für keine der beschriebenen Sehenswürdigkeiten muss man Eintritt bezahlen.  

 

Koordinaten

 Ort

Koordinaten

Lago Caviahue Stellplatz

-37.86426347336414, -71.03390021047561

Puente de Piedra

-37.89793830483926, -70.99763065532996

Las Cuatros Cascadas del Agrio

-37.87926641533442, -71.05623470369015

Las Maquinitas

-37.818976997294364, -71.0859598322607

Salto del Agrio

-37.80939098730147, -70.92487966106751

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