Nach über drei Wochen Argentinien hatten wir noch keinen Campingplatz mit etwas Infrastruktur angefahren. Als Dusche dient uns ein Wassersack, den wir mit Brauchwasser befüllen. Bezüglich Strom sind wir autark. So ist es primär der Reiz einer warmen Dusche, der einen Campingplatz für uns attraktiv macht. Der Campingplatz hat sich für uns aber nicht wirklich bewährt. Dafür überraschten uns die Tankstellen.
Stellplätze in Argentinien
In Argentinien gibt es das Problem einen Stellplatz für die Nacht zu finden eigentlich nicht. Zu dünn ist das Land besiedelt. Sollte man wirklich nichts passables finden, so bieten sich immer zwei Optionen an: Als erstes der Straßenrand, welcher meist aus festem Boden besteht. Da sowieso sehr selten jemand vorbeikommt, stört man niemanden und wird selbst wenig gestört. Die zweite Option ist der Blick in IOverlander. Die App liefert einem eigentlich in ganz Argentinien einen Campingspot in maximal 1 Stunde Fahrtzeit. Der Vorteil hier ist, dass diese gerne etwas windgeschützter sind.
Beides gilt primär für die ländlichen Gebiete.
Es gibt dann aber natürlich noch die wenigen großen Ortschaften. Hier funktionieren häufig ähnliche Prinzipien. Straßenrand, eingetragene Plätze oder eben zusätzlich die Tankstellen. Dort kann man sich einfach für die Nacht neben die LKWs stellen.
Tankstellen
Das Stehen an Tankstellen hat viele Vorteile. Zum einen ist es umsonst, zum anderen aber auch sicher. Letzteres kann in Städten wichtig sein, auch wenn wir diesbezüglich nie Probleme hatten. Darüber hinaus konnten wir immer uns unseren Mülles entsorgen. Das Finden von Mülleimern die auch entleert werden war für uns nicht immer so einfach. Tankstellen waren bisher dafür die sicherste Anlaufstelle.
Die besten Erfahrungen mit Tankstellen haben wir mit Full YPF Tankstellen gemacht. Diese staatlich geführten Tankstelle bieten neben Premium Diesel (niedriger Schwefelgehalt) auch gute Restaurants. Das Restaurant bietet WLAN sowie Steckdosen an den meisten Tischen zum Laden der Geräte. Ja, uns haben es dort die Burger etwas angetan. Zwei Burger-menüs für ca 7,00€ war für unser Budget bisher auch noch im Rahmen. (Update: leider wurden die Burger-Preise mittlerweile ziemlich angehoben).
Insbesondere kann man dann noch ohne schlechtes Gewissen einen weiteren kostenlosen Service mitnutzen: die Duschen. Als wir das erste Mal nach dem Schlüssel für die Duschen gefragt hatten, haben wir nicht viel erwartet. Umso größer war die Freude als man uns eine große Dusche aufschloss. Das Wasser war richtig heiß und die Dusche mit dem großen Regendusche-Duschkopf nach drei Wochen Katzenwäsche einfach himmlisch. Die Duschen der YPF übertrafen unsere Erwartungen.
An Tankstellen füllen wir übrigens auch immer unser Wasser auf. Neben den Zapfsäulen befinden sich Wasserhähne. Wenn man nett fragt, darf man diese eigentlich immer nutzen.
Neben diesem Brauchwasser gibt es die kostenlosen Heißwasserspender, mit welchem wir unserer Thermosflaschen für Tee befüllen.