Küstenstraße Ruta-Y 897 chilenisches Feuerland

Chile>Feuerland

Wir wollten den Mythos Feuerland in seinen kompletten Facetten erkunden. Die argentinische Seite mit Ushuaia ist schon ausführlichst erkundet. Die chilensche Seite hingegen nur zum Teil. Ein Part an welchen es so gut wie keinen Touristen zu verschlagen scheint ist die Küstenstraße von Cameron Richtung Puerto Yartou. Wir haben sie befahren und sowohl Licht als auch Schattenseiten entdeckt.

Chilensches Feuerland küste Porvenir

Die Wälder

Um auf die eigentliche Küstenstraße Richtung Puerto Yartou zu kommen biegt man in Cameron von der Ruta-Y 85 auf die Ruta-Y 897 ab. Zunächst hatten wir Glück und das Wetter war uns wohl gesonnen. Schotterpisten sind wir gewohnt und so war der erste Part der Strecke angenehm zu fahren, allerdings muss man dazu sagen auch nicht besonders aufregend. Erst nach ca. 40km als die ersten Wälder kamen wurde es spannend. Ich bediene mich an dieser Stelle einer Beschreibung auf der App IOverlander: "wie die Wälder bei Herr der Ringe". Alle die Herr der Ringe geschaut haben werden sich an den Fangorn Wald erinnern. Für alle anderen Versuche ich es kurz zu beschreiben: ein knorziger, verwachsener und vorallem sehr alter Wald mit einer teils mystischen Ausstrahlung.

Wanderwege gibt es auf der Strecke natürlich keine, aber das wären auch zu hohe Ansprüche. Man sollte sich freuen, wenn man eine ordentliche Straße vorfindet.

Ruta y 897 chilenisches Feuerland

Die Küste

Denn wir hatten ab dann weniger Glück. Es begann zu regnen und die Straße begann zu schwimmen. Gripp hatte unser Auto auf dem Matsch keinen mehr und so mussten wir anhalten und auf besseres Wetter warten.

Dirty roads chilenische Küste Route y-897

Am nächsten Tag hatten wir wieder Sonnenschein und die Straße besserte sich auch wieder schnell. Nach einem kleinen Spaziergang am Meer ging es für uns weiter. Die Straße führte nun enger am Meer entlang, gleichzeitig wurde der Zustand immer schlechter. Oft stiegen wir aus inspizierten die Strecke vor uns, bevor einer sie vorsichtig fuhr während der andere von außen begutachtete und notfalls Hinweise gab. Wir waren sehr froh über unseren sehr geländegängigen Wagen. Mit Hinweisen auf IOverlander war jetzt komplett Schluss, aber einen Stellplatz für die Nacht zu finden war trotzdem leicht.

Camping chilensches Feuerland

Hier verschlägt es maximal ein paar wenige Einheimische hin, von denen wir auf der gesamten Tour nur einmal welche angetroffen haben. Nicht weit von unserem Campingspot auf den Teil der Strecke, der noch vor uns lag, hatten sie sich festgefahren und wir halfen indem wir sie wieder rauszogen. Die aus Puerto Yartou stammenden Männer waren sehr dankbar und luden uns zu sich ein. Für uns war aber die Tatsache, dass selbst Einheimische Probleme hatten und dass noch ein großer Fluss zum durchqueren käme, das Zeichen umzudrehen. 

 

Fazit

Die chilensche Küste ist die Abgeschiedenheit pur. Wir haben sie temporär sehr genossen, auf Dauer wäre uns Aufwand zu Belohnung in keinem richtigen Verhältnis gestanden. Die Küste ist dafür nicht faszinierend genug. Eher die Wälder hatten es uns angetan, allerdings fährt man an diesen auch eher vorbei. Wir bereuen den Abstecher nicht, da er abenteuerlich war, ständig bräuchten wir es aber nicht. 
Zur Blogübersicht