Chile>Feuerland
Der Nationalpark Karukinka liegt auf der chilensche Seite Feuerlands. Uns führte unser Weg Richtung Süden direkt daran vorbei. Natürlich haben wir die möglichen Wanderwege genutzt. Hier erfährst du was man auf jeden Fall machen solltest, was sich lohnt und was man vielleicht nicht unbedingt machen muss bzw nicht machen kann.
Allgemeines
Der Nationalpark Karukinka existiert seit 2004. Einst wurden seine Wälder von einem großen Holzunternehmen genutzt. Nach dessen Bankrott ging die Gegend an Goldmann Sachs, welche diese spendeten und zur Gründung des Parkes beitrugen. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von 300.000 Hektar wovon nur ein Bruchteil für Touristen begehbar ist. In seiner vielseitigen Landschaft, welche aus Mooren, Steppe, Berge, Seen und Flüsse bestehen leben vielzählige Tierarten.
Sendero Pietrogrande
Von Norden über die Route Y-85 kommend fährt man automatisch an der Wanderung Pietrogrande vorbei. Ein kleines Schild am Straßenrand zeigt den Verlauf des Wanderweges, welcher unterwegs auch immer wieder beschildert ist. Der Wanderweg war unser Highlight im Nationalpark Karukinka. Wir lieben normalerweise etwas längere Distanzen, 10 Kilometer dürfen Wanderungen für uns schon minimum gerne haben. Dieser 6km lange Wanderweg zeigte uns auf, warum es aber Quatsch wäre sich an reinen Distanzen festzuhalten. Zum einen ist die Wanderung durchaus anstrengend, da es anfangs direkt 500 Höhenmeter den Berg hinauf geht, zum anderen sind die Ausblicke dermaßen traumhaft, dass diese Wanderung ein absolutes Muss ist. Parken kann man übrigens gegenüber des Startpunktes der Wanderung.
Camping
Zum Startpunkt der Wanderung zurückgekehrt überlegten wir gerade ob wir noch weitere Wanderungen im Park machen möchten, als ein Rangerauto neben uns hielt. Die Rangerin erklärte uns, dass wir, wenn wir im Park übernachten wollen würden dies nur auf dem offiziellen Campingplatz dürften. Die anderen Wanderungen starteten auch von dort. Spontan ließen wir uns darauf ein. Zunächst waren wir etwas enttäuscht. Online hatten wir von einer 5 Tageswanderung gelesen und gehofft diese machen zu können. Der Fernwanderweg scheint aber schon lange nicht mehr zu existieren. Auch von den am Rangerhaus aushängenden Wanderwegen waren nicht alle laufbar. So war zum Beispiel eine spannend klingende Wanderung, die über Stege durch die Moore führen sollte m, nicht belaufbar. Den Campingplatz stuften wir als "naja" ein. Es gab ein Bad, dessen Dusche als heiß angepriesen wurde, aber eher unter die Rubrik "zumindest nicht eiskalt" fiel. Ein WiFi gab es nicht, der Platz zum stehen war nichts besonderes. Für umgerechnet 12€ pro Person hätten wir mehr erwartet.
Sendero Laguna del Cura
Wir verbuchten den Campingplatz für uns als Preis zur Wahrung des Nationalparks und für die verbliebenen Wanderwege. Denn auch diese waren nur gegen Bezahlung laufbar. Die Wanderwege waren im Preis des Campingplatzes enthalten, alternativ kann kann man auch nur fürs Wandern bezahlen: das wären 8€ pro Person, pro Tag. Verblieben war also der Wanderweg Laguna del Cura und der Wanderweg Condore Imaginares. Ersterer führte uns mit einer Gesamtlänge von 12km in die gleiche Himmelsrichtung wie unsere erste Wanderung Pietrogrande. Dementsprechend blickten wir auf den Berg, welchen wir am Tag zuvor bestiegen hatten. An einem kleinen Moor vorbei ging es zurück zum Ausgangspunkt. Die Wanderung gefiel uns wieder auf Grund ihrer weiten Ausblicke, wobei dieser dem Ausblick der ersten Wanderung ähnelte. Der Wow-Effekt war für uns nicht mehr der gleiche. Dennoch die unberührte Natur des chilenschen Feuerlands ist einfach immer wieder atemberaubend.
Sendero Condore Imaginares
Die letzte Wanderung wieder etwas kürzere Wanderung führt 4,6km in die gegenüberliegende Himmelsrichtung der anderen Wanderwege allerdings nicht so sehr auf die Berge. Die tollen Fernblicke der vorherigen Wanderwege fallen also weg, allerdings hat man eine höhere Chance Kondore zu sehen. Die majestätischen Vögel, die eine Flügelspannweite von über 3 m erreichen können kommen hier vermehrt vor. Wir erspäten sie in weiter Ferne mit unserem Fernglas.
Fazit
Der Nationalpark Karukinka ist traumhaft schön. Man sollte mit der Wanderung Pietrogrande starten. Diese ist als einzige kostenlos machbar. Für alle, die dann noch nicht genug haben empfehlen wir die Wanderung Laguna del Cura. Preis-Leistung Verhältnis am Campingplatz stimmten leider nicht.