Auto

Wie wir uns für unser Auto entschieden haben

Die finanzielle Entscheidung

Nach unserer ersten gemeinsamen Reise 2018 durch die Slowakei war uns schnell klar: wir wollen mehr Overland Reisen machen und hierfür soll ein eigenes Reisegefährt angeschafft werden. Aber noch waren wir am Studieren und finanziell das Ziel in weiter Ferne.

Ende 2019 fing Fabian nach dem Studium an zu arbeiten und auch wenig später war es für Kira soweit ins Berufsleben zu starten. Da das Ziel bereits definiert war, fiel es uns sehr leicht direkt vom ersten Gehalt an die benötigten Scheinchen anzusparen. Wir zogen für unsere Jobs nach Hannover um und suchten uns eine günstige 60qm Wohnung. Da wir sehr gerne selber Kochen und sparsamen Hobbies (Wandern, auf dem Balkon Gärtnern) nachgegangen sind, blieben die Nebenkosten auch erstmal überschaubar. 

So verlief das Ansparen sehr gut und tatsächlich auch im gewünschten Tempo. Es fehlte dann nur noch die Entscheidung welches Reisegefährt es nun werden sollte. 

Der Weg der Entscheidung

Auf unserer Slowakei-Reise sind wir mit einem Pickup mit Wohnkabine-Aufbau gefahren. Schnell waren wir von dem Prinzip begeistert und beschäftigten uns deshalb zunächst mit Pickup und Wohnkabinen. 

An dieser Stelle schon einmal ein Dank an alle YouTuber da draußen, die tolle Videos zu Kabinen und Autos machen. Die Fülle an Informationen, die wir so bekommen konnten war beeindruckend und so klickten wir uns von einem Video zum Nächsten. So entdeckten wir auch schnell: es gibt so viele spannende Arten zu Reisen. Sollte der Pickup mit Wohnkabine wirklich der Richtige für uns sein? 

Wir möchten euch hier kurz ein paar Alternativen vorstellen mit denen wir uns auseinandergesetzt haben:

Der Van

Ein Van mit Aufstelldach ist ein beliebtes Reisgefährt für viele Overland Reisende. Kompakt, in verschiedensten Varianten zu haben und mit einer großen Community zeigt sich schnell, dass der Van eine Vielzahl an Argumenten liefert um als Reisegefährt zu dienen. Wir haben den Van lange hin und her diskutiert. Die gelieferten Argumente haben wir rückblickend versucht zusammenzufassen:

 

 Pro

Contra

Finanziell Innenausbau selber umsetzbar

Basispreis bei neueren Vans (+Aufstelldach) eher hoch. 

Mitreisende 2-4 Mitreisende möglich

 

International Unauffälliges Schlafen bei geschlossenem Dach möglich

 

Offroad 4x4 Varianten verfügbar

wenig Bodenfreiheit

Größe Kompakt; Verschiffung im Standard Container möglich

 

Reparatur Ersatzteile je nach Van unterschiedlich verfügbar, meist aber gut
Sonstiges Wohn/Schlafbereich offen zum Fahrerbereich

Offener Wohn/Schlafbereich zum Fahrerbereich mindert Diebstahlschutz

 

 

Der UAZ Buchanka

Ein Van mit Aufstelldach bot sehr vieles was uns ansprach und war zunächst noch im Rennen. Aber es stellte sich die Frage, ob er uns den Preis Wert ist. Insbesondere da unsere Suche während Corona stattfand und die Preise für Vans in die Höhe schossen, wäre ein Van kein günstiger Reisegefährt geworden. Bei der weiteren Recherche sind wir auf eine günstige Variante eines Kleintransporters gestoßen: der Buchanka. In Russland seit den 60er Jahren ziemlich unverändert produziert hat der Buchanka seinen ganz eigenen Charme. Schnell war jedoch klar, sollte es ein Buchanka werden, dann entscheiden wir uns nicht nur für die Exotische Variante sondern auch für eine Variante mit seinen ganz eigenen Vor- und Nachteilen.

 

Der Charme und die scheinbar preislichen Vorteile reichten um uns zu einer Probefahrt nach Berlin zu bewegen. 

Nach der Probefahrt war schnell klar, dieses Auto kann Gelände aber kein Fahrkomfort. Wirklich abgeschreckt waren wir aber erst als wir die Preisliste vor Ort erhalten haben. Denn die vermeintlichen Preise mit denen online gelockt wird sind nur die halbe Wahrheit. Möchte man einen reisetauglichen Buchanka mit Aufstelldach, einfacher Isolierung, etc. dann nähert man sich preislich schon abgespeckten Vans anderer Marken, welche aber trotzdem deutlich mehr Komfort und Zuverlässigkeit bieten.

Pro Contra
Finanziell Absoluter Preis niedrig Relativer Preis aus: Absolutem Preis zu Gesamtpaket
Mitreisende 2-4
International In Russland sowie russlandnahen Ländern weit verbreitet In Europa ein auffälliges Auto
Offroad Kraft und Geländegängigkeit vorhanden
Größe Kompakt, Verschiffung im Standard-Container möglich
Reparatur In Russland sowie russlandnahen Ländern weit verbreitet.  In Europa bedingt verbreitet. Häufige Reparaturen notwendig. Know-How eigenes unabdingbar.
Sonstiges Fahrkomfort quasi nicht vorhanden.

 

Der Defender

Eigener Charme, weniger Fahrkomfort und viele Nickligkeiten. Auf dem Papier bestehen erstmal viele Gemeinsamkeiten zum Buchanka. Für uns hatten die Beiden Fahrzeuge aber trotzdem nicht viel gemein. Der Defender ist weiter verbreitet und international Reparaturen einfacher zu bewerkstelligen. Für uns stellte sich sich aber primär die Frage: auf wie viele Personen soll unser Reisegefährt ausgelegt sein. Beim Kauf des Autos sollten wir definitiv noch zu zweit unterwegs sein, aber die Jahre werden sicherlich Veränderungen mit sich bringen. 

So entschieden wir uns früh gegen einen Defender. Denn unser Reiseauto sollte auf viele Jahre ausgelegt sein. Dass uns darüber hinaus zu dem Zeitpunkt noch das Know-How für ein solches Auto fehlt, war nicht mehr ausschlaggebend. Dennoch haben wir uns gerne mit einem Defender beschäftigt und verstehen jeden, der sich für einen entscheidet.

 

Der Pickup mit Wohnkabine

Der Defender uns der Buchanka konnten uns nicht überzeugen. Ein Van hat uns sehr gefallen, konnte uns aber nicht im Gelände überzeugen. Jegliche Art von Unimog, Truck oder größeres Reisegefährt schlossen wir direkt für uns auf Grund der Größe aus. Wir landeten also wieder dort wo wir angefangen hatten. Der Pickup mit einer absetzbaren Kabine war uns ja bereits vertraut und so brachte er den Vorteil mit, dass wir wussten worauf wir uns einlassen würden.

 Pro

Contra

Finanziell Kabine und Auto unabhängig voneinander

Hohe Varianz. Auto+Kabine kann teuer werden.

Mitreisende 2-4 Mitreisende möglich

 

International Auto und Kabinen abhängig

 Auto und Kabinen abhängig

Offroad hohe Geländegängigkeit

 

Größe

 Höhe und Gewicht müssen für Offroad und Verschiffung beachtet werden

Reparatur Auto abhängig Auto abhängig
Sonstiges

 

 

Der Pickup mit Wohnkabine bietet also Geländegängigkeit, aber auch sehr viel Varianz was alle anderen Aspekte angeht. Wir sahen dies als Stärke an. Wir mussten als "nur" das richtige Auto und die richtige Kabine finden. So fingen wir früh an den Markt zu Beobachten. Wir machten uns eine WhatsApp-Gruppe auf in der wir uns gegenseitig mit Autos aller Marken bombardierten, die wir online gefunden haben.

Einer der ersten Autos in dieser Gruppe war ein Ford Ranger mit Baujahr 2017. Er hatte schon 80 000 km hinter sich, hatte aber auch sehr viele Umbauten. Höherlegung, ein OME Fahrwerk, ein 140 Liter Tank, Rockslider, Schnorchel und Unterfahrschutz sind neben den restlichen Umbauten die, die uns am Wichtigsten an diesem Auto waren. Der Preis war uns aber noch zu hoch. Und so beschäftigten wir uns weiter mit den verschiedensten Autos, schickten uns neben Pickups auch wieder einige Vans. Wir schmissen Online Konfiguratoren an um zu sehen was ein komplett neuer abgespeckter Pickup kosten würde. 

Nach mehreren Monaten sahen wir: der Preis für den Ranger wurde auf einen Preis gesenkt den wir uns für ein Auto vorgestellt hatten. Ab diesem Moment handelten wir schnell: wir fuhren in die Röhn um das Auto anzuschauen. 

Es entsprach unseren Erwartungen und wir kauften das Auto. Auch wenn wir nicht jeden Umbau gebraucht hätten (Front- und Heckstoßstange, Scheinwerfer) den das Auto mit sich brachte, so sind wir bis heute sehr zufrieden mit der Entscheidung. 

Nun fehlte nur noch die Kabine. Wie wir uns hier für eine entschieden haben und welche wir haben könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.

 

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