Kabine

Wie wir unsere Kabine gefunden haben

Wer unseren Artikel "Wie wir uns für unser Auto entschieden haben" gelesen hat wird bereits wissen, dass wir gerne viel recherchieren, durchdenken, nochmal ganz anders denken und uns dann für etwas entscheiden, was schon früher mal eine Option gewesen ist. Auch bei der Kabinenwahl verlief es ähnlich und so fing es wieder mit einer finanziellen Frage an: wir fragten uns wieviel wir eigentlich für eine Kabine ausgeben können und wollen. 

Zunächst gingen wir davon aus, dass wir nochmals ein Jahr sparen müssen, nachdem das Auto nun schon da war. Wir hatten deswegen also erstmal keine Eile verspürt eine sofortige Entscheidung für eine bestimmte Kabine fällen zu müssen. Und so gingen wir vor, wie wir bereits bei der Wahl des Autos vorgegangen waren. Wir schauten YouTube Videos, recherchierten online, machten eine Whatsapp-Gruppe auf, in welcher wir uns gegenseitig mit Wohnkabinen voll spamten. 

Wollen wir eine gebrauchte Kabine?

In den ersten Wochen schickten wir uns insbesondere gebrauchte Kabinen. Es gab durchaus einiges im Angebot, aber gute waren nicht dabei. Entweder waren es absurd hohe Preise, welche denen einer neuen Kabine ähnelten oder Kabinen bei denen sich die Frage stellte an wie vielen Stellen wohl das Wasser reindrückte. 

Dennoch klickten wir zunächst weiter viele dieser Angebote an und schickten sie uns gegenseitig. Jedoch nicht aus wirklichem Kaufinteresse, sondern um für uns die Kabinen durchzudiskutieren. Dies half uns nochmal genauer zu definieren was uns an einer Kabine gefallen würde und was nicht. 

Tatsächlich stellten wir bei den meisten Kabinen fest, dass Sie über einiges verfügten, was wir für uns gar nicht brauchen würden. Dies spiegelt sich nun auch in unserer Kabine wieder, aber dazu später.

Welche Kabinenvarianten möchten wir?

Schnell haben wir festgestellt, dass es viele Kabinenvarianten. Möchte man die Pritsche komplett herunternehmen, ein Aufstelldach oder ein festes Dach, eine mit festen Außenwänden oder aufgeschraubt auf die Pritschenwände? 

Diese Varianten bedingen natürlich wieder den Preis. Während es deutlich teurer wird die Pritsche herunterzunehmen, wäre es günstiger eine ohne feste Wände zu nehmen. Bevor wir diese Fragen angegangen sind, haben wir uns die Frage gestellt, wie wir überhaupt Reisen möchten.

Zu dem damaligen Zeitpunkt war es unser nächstes Ziel eine Auszeit zu nehmen und eine Reise von Deutschland bis in die Mongolei zu unternehmen. Damit war schon einmal klar, dass wir unterschiedlichsten Wetterlagen, unterschiedlichsten Straßenverhältnissen, Sicherheitslagen, sowie Komfortbedürfnissen ausgesetzt sein werden. 

Für uns war damit die Entscheidung gefallen, eine durchgehende feste Außenwand sollte die Kabine schon haben. Sich komplett von Feuchtigkeit und Kälte abschirmen zu können war uns zu wichtig. 

Wir waren also bei den beiden Konzepten "Pritsche runter und feste Kabine aufbauen" oder "feste Absetzkabine" gelandet. Bei ersterem sprachen uns vor allem jene an, die zum Fahrerbereich offen und durchgängig wären, hatte es uns doch schon damals bei der Entscheidung Van oder Pickup mit Kabine als Reisemobil angesprochen gehabt, dass man bei einem Van ein durchgehendes Konzept zwischen Wohn und Fahrerbereich hat. Zunächst hatten wir dies als positiv im Bezug des Sicherheitsaspektes betrachtet. Zum Einen sieht man durch dieses Konzept immer was in den jeweiligen anderen Bereichen von statten geht und damit einhergehend hat man auch einen Blick ums komplette Auto herum, zum Anderen muss man nicht immer aus dem Auto aussteigen um zum Beispiel zum Klo zu gelangen. Ein aggressiver streunender Hund reicht ja bereits manchmal aus, dass man nicht unbedingt um das Auto herumlaufen möchte, sondern lieber einfach direkt losfahren will. 

Alles was seine positiven Seiten hat, hat aber auch seine Schattenseiten. Mal wieder stellten wir fest, je mehr man sich mit etwas beschäftigt, desto mehr Aspekte lernt man kennen. Hier waren es die Schattenseiten der Sicherheit. Denn tatsächlich fanden wir heraus, dass in ein Auto leichter eingebrochen werden kann als in eine Kabine. Der Einbruch durch eine Fahrertür ist um einiges leichter als durch eine gut gebaute Kabinentür und sei es nur, dass bei der Fahrertür einfach die Scheibe eingeschlagen werden kann. Gerade bei Verschiffung ist es nicht selten, dass vorne im Auto eingebrochen wird. Es hat also auch seine guten Seiten seinen abgetrennten Schutzbereich zu haben.

Die Absetzkabine lag für uns damit vorne. Sicherheitstechnisch hatte beides seine Pro und Contras, aber im Preis war die Absetzkabine klar vorne. Nicht nur der Anschaffungspreis war geringer, auch der langfristige, da wir planen eher mal das Auto als die Kabine zu ersetzen. Verbindet man beides, wird es bei einem eventuell Austausch einer der beiden Komponenten teuer. Zu allem kam ein weiterer Aspekt: der Vorteil eines Pickups im Gelände bezüglich der Verschränkung geht komplett verloren, wenn man Kabine mit dem Fahrerhaus verbindet. 

 

Wie wir unser Fernwehmobil gefunden haben

Ja, es wurde ein Fernwehmobil. Kein allzu unbekanntes Modell in Wohnkabinenkreisen. Deshalb wollen wir uns hier auch nicht allzu lange mit den Details der Kabine aufhalten, sondern kurz die für uns wichtigsten Vorteile der Kabine und unserer Variante erläutern. Außerdem sei uns hier eins wichtig, da wir es sehr oft hören: Die Aussage "die kostet aber schon einiges" können wir so pauschal nicht unterschreiben. 

 

Was macht unser Fernwehmobil also so besonders? Flexibilität ist uns sehr wichtig. Sei in der Mobilität, als auch bei der Art zu reisen. Die Kabine überzeugte uns beim Gewicht, bei der Höhe für die Verschiffung, und bei den Maßen. Letzteres sorgte zunächst jedoch dafür, dass wir uns etwas später für das Fernwehmobil entschieden haben. Kira hatte schon früh die Kabine als Vorschlag in unsere besagte Whatsapp-Gruppe geschickt gehabt. Zu dem damaligen Zeitpunkt war Fabian jedoch noch dagegen, da die Kabine ihm auf den Bildern zu breit aussah. So fuhren wir zunächst durch Deutschland um uns unterschiedliche Kabinen anzuschauen oder fragten bei Herstellern an, das Fernwehmobil war aber zunächst nicht dabei. Da uns alle anderen Kabinen, aber nicht das anboten, was wir uns wünschten, landeten wir irgendwann doch auf der Messe "Southside" am Stand des Fernwehmobiles. Nachdem wir die Kabine von Innen und außen angeschaut haben war die Entscheidung schnell gefallen.

Wir könnten mit dieser Kabine zu Zweit reisen, aber in Zukunft auch zu dritt oder viert. Ebenso könnten eine sehr abgespeckte Variante bestellen und diese unseren Bedürfnissen anpassen. Der Preis war für uns dadurch im Sinne von Preis-Leistungs-Verhältnis ein guter. Dazu war die Unterstützung und Beratung von Herr und Frau Cramer vor und während der Reise super. So nähten wir zum Beispiel unsere Polster und Kleidersäcke alle selber und kauften diese nicht mit, erhielten aber von Ihnen Schnittmuster, damit wir schon vor dem Erhalt der Kabine mit dem Nähen beginnen konnten. Darüber hinaus bauten wir unsere eigene Elektrik ein und erhielten dennoch gute Tipps und Hinweise. An dieser Stelle deshalb ein großer Dank. Auch nach dem Kauf wurden uns bisher immer innerhalb kürzester Zeit geantwortet, wenn wir zum Beispiel Fragen zum Thema Kabine auf der Verschiffung hatten. 

Neben der eigenen Elektrik und den selbst genähten Polstern ist eine kleine Besonderheit unseres Fernwehmobiles, dass wir auf fest integrierts Wassersystem und Kocher verzichtet haben. Bei beidem haben wir in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht gehabt, dass wir dies für uns nicht bräuchten. Wir arbeiten mit 5 Liter Kanister, die einen Hahn haben und einem einfachen beweglichen Gaskocher. Dies hat für uns den Vorteil, dass wir flexibler sind, weniger Technik haben, die kaputt gehen kann und dies natürlich auch den Preis gesenkt hat. 

Wer sich mal mit der Ausstattungsliste des Fernwehmobiles befasst hat wird merken, dass wir von dem was angeboten wird quasi kaum etwas mitbestellt haben. Neben dem bereits erwähnten Verzicht auf fertig mitgelieferte Polster und Elektrik, haben wir auf so ziemlich alles verzichtet was man mit bestellen könnte. Beim Treffen der einzelnen Entscheidungen über mögliche Ausstattungen war es immer wieder ein Vorteil, dass wir in der Vergangenheit mit einer Kabine gereist waren und uns immer wieder die Frage stellen konnten, ob wir die Ausstattung wirklich gebraucht haben oder gebraucht hätten. So verzichteten wir auch erstmal auf Dachfenster, fest angebauter Markise, etc. Wir bestellten lediglich Sandblechhalter, Kanisterhalterung und Fenster zu allen Seiten mit.

Und den schönste Nebeneffekt an einer Kabine ohne viele Extras noch zum Schluss: Sie war einen Monat früher fertig, als erwartet. Wir konnten uns direkt auf eine Balkanreise machen. Natürlich haben wir zu dieser auch einen kleinen Artikel verfasst.

 

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